Verbesserte Böden binden Treibhausgase

Humusaufbau gegen Klimawandel

Durch das Bearbeiten der Böden mit schweren Maschinen wird auf landwirtschaftlichen Anbauflächen immer mehr fruchtbarer Humus zerstört und dabei CO2 freigesetzt. Dass es auch anders geht, zeigen Bauern aus Österreich.

Von Albrecht Kieser.

Wenn der Landwirt intensiv Humusaufbau betreibt, kann er etwa 50 Tonnen CO2 pro Hektar pro Jahr binden. Wir haben gesagt, wenn wir das flächendeckend umsetzen wollen, dann müssen wir dafür irgendeine Form der Entschädigung finden. Nur dann ist die Masse bereit, das auszuprobieren.

Gerald Dunst ist Humusfachmann und organisiert in der Ökoregion Kaindorf in der österreichischen Steiermark ein Pilotprojekt. Es betreibt auf mittlerweile 2000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche Humusaufbau unter anderem mithilfe von Kompost und Pflanzenkohle. Das kostet die Landwirte in den Anfangsjahren, bis die Humusschicht in einer stabilen Höhe vorhanden ist, pro Hektar etwa 1500 Euro. Dafür gibt es in Kaindorf eine Gegenfinanzierung durch Unternehmen, die sich freiwillig CO2 freistellen lassen wollen:

Um den Landwirten den Umstieg zu erleichtern, hat die Ökoregion Kaindorf vor 9 Jahren einen freiwilligen Zertifikathandel ins Leben gerufen, der jedem Bauer 30.- Euro pro nachweislich, gebundener Tonne CO2 garantiert! Die gebunden Tonnen CO2 werden in Form von Humuszertifikaten Betrieben zum Kauf angeboten, die damit ihren nicht vermeidbaren CO2– Ausstoß kompensieren.

Die Idee, die Kosten der Bodenverbesserung zu refinanzieren, führt unterschiedliche Akteure und gesellschaftliche Gruppen zusammen. Das Geschäft nutzt Landwirten und Unternehmen und macht in Österreich bereits Schule. Die regionale Wertschöpfung bleibt im Land. So z. B. kauft die Lebensmittel Kette Hofer KG Zertifikate von Ökoregion Kaindorf Humuslandwirten, diese wiederum kaufen in Österreich ein. Die Kaufkraft bleibt im Land.


Vorbild Österreich: Humus als CO2-Fänger

Nach heutiger Zustimmung von Margit Krobath Klima- und Energie Modellregionen Manager der Ökoregion Kaindorf diese Info:

„… es sind aktuell 200 Landwirte aus ganz Österreich daran beteiligt. Derzeit gibt es konkret 3 Partnerländer die das Programm übernehmen werden. Belgien, Slowenien und Holland. Die Landwirte erhalten für die nachweislich gespeicherte Tonne CO2 derzeit 30 Euro.“

Den Vertrag mit allen Punkten können Sie über diesen Link herunterladen.